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weiterlesenAuf Einladung der Vorsitzenden der niedersächsischen Schafzuchtverbände, besuchte die Staatssekretärin des nds. Umweltministeriums, Almut Kottwitz, drei Schafzuchtbetriebe und diskutierte mit Vertretern der Schafwirtschaft über die Ausbreitung des Wolfes in Niedersachsen.
Treffpunkt war zunächst die Schäferei Werner Olschewski in Goldenstedt. In der Region gibt es seit Anfang November über 20 Übergriffe auf Nutztiere, wobei mehr als 50 Schafe getötet wurden. In seinem Betrieb mit etwa 400 Mutterschafen wurden Anfang Februar sechs – z.T. hochtragende- Tiere getötet. Daraufhin wurden alle Tiere von der Weide geholt und provisorisch auf dem Hof untergebracht. Entsprechendes Winterfutter muss jetzt zugekauft werden. Aus Platzgründen mussten 80 für die Aufstockung des Bestandes vorgesehen Jungschafe als Schlachttiere abgegeben werden. In den Sommermonaten betreibt Olschewski Landschaftspflege mit seinen Tieren. Pläne für die Betriebserweiterung und einen Stallneubau hat der 25-jährige Betriebsleiter zunächst zurückgestellt.
Die Staatssekretärin äußerte großes Verständnis und forderte dazu auf, Fördermittel für Präventionsmaßnahmen zu beantragen. Sie betonte, dass die vorhandene Förderrichtlinie erst der Anfang sei und bei sich ändernden Verhältnissen natürlich auch über weitere und zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung nachgedacht würde: „Wir wollen die Schafe als Weidetiere behalten, denn wir brauchen sie für die Pflege unserer Landschaft und als Deichpfleger für den Küstenschutz“.
Ebenfalls in Goldenstedt wurde dann eine Schafweide des Züchters Tino Barth in Augenschein genommen. Er hat sich im Januar drei Esel angeschafft und auf die Schafweide verbracht, damit diese sich mit dem Wolf auseinandersetzen und somit die Schafe schützen. Die Staatssekretärin war an diesem Versuch sehr interessiert und bereit, ein entsprechendes Projekt unter wissenschaftlicher Begleitung zu unterstützen. Vorher soll entsprechendes Wissen und Literatur zusammengestellt werden, um dann auch eine geeignete Eselrasse auszuwählen.
Der Betrieb Krogmann hält im Landkreis Cuxhaven zur Deichpflege etwa 1.600 Mutterschafe. In den Wintermonaten werden die Tiere bis zur Lammung auf Grünlandflächen rund um Bad Bederkesa gehalten. Milchviehbauern stellen dem Schäfer die Flächen gezielt zur Verbesserung der Grasnarbe zur Verfügung.
Alleine auf diesem Betrieb gab es bereits sechs Übergriffe mit Verdacht auf Wolf, wovon vier amtlich bestätigt wurden. In einem Nachbarbetrieb wurden sogar Jungrinder vom Wolf gerissen. Die Weiden auf den feuchten Moorstandorten sind häufig von Gräben umgeben, wo kein zusätzlicher Zaun für die Schafe erforderlich ist. Am Weg wird dann ein einfacher Litzenzaun gezogen, der von einer Person schnell auf– und abgebaut werden kann. Ansonsten sind die Rinderweiden mit einem Stacheldrahtzaun eingezäunt. Alle bisher ausreichenden Einfriedigungen stellen für den Wolf kein großes Hindernis dar und können leicht überwunden werden. Die Betriebsleiter Richard und Kai Krogmann machten gegenüber der Staatsekretärin deutlich, dass eine Einzäunung sämtlicher benötigter Flächen mit Elektroknotengitterzäunen aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist. Deshalb ist bislang noch kein Antrag auf Förderung von Präventionsmaßnahmen gestellt worden. Auch der Einsatz von Herdenschutzhunden ist in diesem Betrieb keine Lösung, da der Hundekot die Hygiene der Rindviehweiden beeinträchtigt und zahlreiche Bodenbrüter und Gastvögel im Gebiet vorhanden sind. An einem Eselprojekt zum Schutz ihrer Tiere wollen Krogmanns sich gerne beteiligen. Die Vorsitzenden der Schafzuchtverbände, Jochen Rehse, Heiko Schmidt und Helmut Wilke überreichten der Staatsekretärin ein gemeinsam mit dem Bundesverband entwickeltes Positionspapier sowie einen Forderungskatalog und eine Broschüre über gefährdete einheimische Nutztierrassen. Jochen Rehse: „Auch die Schafzüchter sind an der Erhaltung der biologischen Vielfalt interessiert, aber wir leben nun mal in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft und nicht im Yellowstone Nationalpark“. Klaus Gerdes
Heiko Schmidt, Vorsitzender des Landesschafzuchtverbandes Weser-Ems im Gespräch mit der Land & Forst (8/2015):
Der Wolf hat nun auch in den Landkreisen Vechta und Diepholz Schafe gerissen. Wie ist die Stimmung bei den Schafhaltern: Verzweifelt! Seit Anfang November gab es hier in der Region 21 Nutztierrisse mit Verdacht auf den Wolf. Dabei wurden fast 50 Tiere getötet und 25 verletzt. Zeitgleich diskutieren wir mit dem Landwirtschaftsministerium über Tierschutz und Tierwohl. Können Sie sich die Angstzustände, den Stress und die Qualen unserer Tiere vorstellen, die gehetzt, gewürgt, verletzt oder getötet werden? Etliche Schafe mussten eingeschläfert werden, weil sie nach Kehlbissen ein Loch in der Luftröhre hatten und qualvoll verendet wären.
Was erwarten Sie vom Land? Wir fordern, die Förderkulisse kurzfristig auf ganz Niedersachsen auszudehnen. Außerdem sollten Ausgleichszahlungen für gerissene Nutztiere schnell - nach Vorliegen des Gutachtens des Wolfsberaters - an die Tierhalter erfolgen.
Die Richtlinie Wolf trat Ende 2014 in Kraft. Was änderte sich dadurch? Wenn unsere Gesellschaft den Wolf will, ohne den wir seit über 150 Jahren gut ausgekommen sind, dann muss ein finanzieller Ausgleich bei Nutztieren geschaffen werden. Außerdem sind Kosten und Aufwendungen für besondere Schutzmaßnahmen finanziell zu unterstützen. Diese sogenannten Billigkeitsleistungen stellen aber nur einen kleinen Teil der wirtschaftlichen Nachteile der Schafhalter dar. Im Landkreis Vechta sind jetzt vorzeitig viele Schafe aufgestallt worden. Die Stallhaltung bedeutet höhere Kosten für Futter ud Einstreu und einen deutlich höheren Betreuungsaufwand. Da pro Mutterschaf und Jahr nur etwa ein Lamm vermarktet werden kann, könnnen sich Schafhalter eine verlängerte Stallperiode gar nicht leisten. Schafe, die einen Wolfsangriff überleben, sind verstört und scheu. Ein normaler Umgang - Umtrieb, Klauenpflege, Schur, Parasitenbehandlung - ist häufig erst nach Wochen wieder möglich. Dadurch wird der Betreuungsaufwand nochmals erhöht, und gute Leistungen hinsichlich täglicher Zunahme und Milchleistung sind von gestressten Tieren dann auch nicht zu erwarten.
Könnte eine von Politikern geforderte schnelle Eingreiftruppe, die "Task Force Herdenschutz" etwas bewirken? Der Gedanke der schnellen Eingreiftruppe ist sicherlich gut gemeint und mag im Einzelfall sinnvoll sein, um Schaf- oder Rinderweiden wolfssicher einzuzäunen. Aber die Schafhaltung ist gerade im Weser-Ems-Gebiet kleinstrukturiert. Häfuig werden nur Restflächen, Streuobstwiesen und kleine Naturschutzflächen beweidet. So hat ein jetzt vom Wolf betroffener Betrieb aus Vechta im Sommer seine 150 Tiere auf über 20 verschiedenen Gründlandflächen stehen. Viele werden nur kurz beweidet, dann wird umgesetzt. Das dauert mit einem speziellen Schutzzaun alles viel länger als bei herkömmlichen Elektonetzen.
Kann der Wolf ruhig kommen und die Schafhaltung trotzdem bleiben? Die Schafhaltung ist mit ihrer extensiven Gründlandbewirtschaftung und der Pflegebeweidung empfindlicher Biotope ein geradezu ökologischer Betriebszweig der Landwirtschaft. Wir sind mit unseren seltenen Nutztierrassen in der Landschafts- und Biotoppflege der Garant für den Erhalt der Biodiversität. Viele wertvolle Zuchtbetriebe haben kleine Schafbestände im Nebenerwerb und in der Hobbytierhaltung. Auch wenn die Anschaffung von Zäunen und Herdenschutzhunden zu 80% gefördert werden, wären viele Landschaftspflegebetriebe mit den Mehrkosten überlastet. Wenn diese Betriebe aufgeben, hat die Ausbreitung des Wolfes besonders für die ökologisch wertvollen Kulturlandschaften katastrophale Folgen. Dann gibt es vielleicht eine neue Wildtierart, aber dafür opfert man viele andere Arten unserer Kultulandschaft. Deshalb lehnen wir die ungehinderte Ausbreitung des Wolfes ab. Interview: Jan-Gerd Ahlers
Mit einem starken Team von 12 Jungzüchtern, Vorstandsmitgliedern und zahlreichen Betreuern
hatte sich der Landesschafzuchtverband Weser-Ems auf den Weg zur 1. Europäischen
Jungzüchter Meisterschaft in Innsbruck gemacht. Hoch dekoriert mit Pokalen, Urkunden und
Medaillen kehrten sie nunmehr erfolgreich aus Österreich zurück.
In der Masterklasse gingen für Weser-Ems Fabienne Barth, Kathleen Rodemeier und Sebastian
Ostmann an den Start. Nach einer vorzüglichen Bewertung in der Theorie und einer viel beachteten
professionellen Tierbesprechung musste sich das Team erst bei der Tierpräsentation/Fotoshooting
mit Rang 6 geschlagen geben.
Noch besser machten es Madita Meyer, Anniko Barth und Ben Tade Schnelle in der Juniorklasse mit
der Bronzemedaille in einem stark umkämpften Wettbewerb.
In der Kinderklasse konnte Weser-Ems das stärkste Team mit Ulrike Brandt, Marla Schnelle, Rieke
Cordes, Selma Barth, Claas Cordes und Jan-Ole Wehen stellen. Nach starker Leistung wurden die
Teilnehmer mit Urkunden und Medaillen belohnt.
Bei der sich anschließenden „Young Farmers Party" wurden nochmals die Platzierungen und
Bewertungen diskutiert aber auch viele Kontakte geknüpft. Eine gemeinsame Tour in die winterliche
Bergwelt Österreichs entschädigte am nächsten Tag alle Teilnehmer für das umfangreiche Training
im Vorfeld des Wettbewerbs.
Der 1. Vorsitzende Heiko Schmidt und Meike Avramut-Lampe als Team-Captain sprachen allen
Teilnehmern ein großes Lob und den Dank des Landesschafzuchtverbandes Weser-Ems aus. Nur
durch großes Engagement der Verbände in der Jugendarbeit könnten Perspektiven erarbeitet
werden. Ein großer Dank gelte auch allen Sponsoren, die durch ihre finanzielle Unterstützung die
Teilnahme an der 1. Europäischen Jugzüchtermeisterschaft in Innsbruck erst möglich gemacht
hätten. Hier geht es zum Reisebericht der Teilnehmer264.74 KB
Endlich mal ein Schäfer, der den Mut hat, in der Öffentlichkeit seine verzweifelte Lage darzustellen. Er möchte seine und die Tiere der anderen Kollegen vor dem Wolf schützen.
Eine Forderung, die der Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems voll unterstützt. Der Verband sieht selbst keine Möglichkeit und hat auch noch keine Vorschläge des Umweltministerium erhalten, die eine Hilfe darstellt, die Schafe im kleinstrukturierten Weser-Ems-Gebiet vor dem Wolf zu schützen.
Deiche und Landschaftspflege sieht der Schäfer als seine Aufgabe, die aber durch die schnelle Verbreitung des Wolfes in Zukunft infrage gestellt werden muss. Die wolfsichere Einzäunung der Weideflächen ist auf Grund der Kleinstrukturierung auch unter finanzieller Hilfestellung des Umweltministeriums nicht umsetzbar.
Letztendlich sind bei den Schäfern nicht die Entschädigungen entscheidend, sondern der psychologische Druck, bzw. die Ängste bei der täglichen Tierkontrolle, die schrecklichen Bilder der gerissenen und getöteten Schafe ansehen zu müssen.
Das bedeutet, dass vor allem die kleinen und mittleren Betriebe die Schafhaltung aus Verzweiflung aufgeben werden und dadurch der Bestand der bedrohten Schafrassen noch weiter zurückgehen wird.
Die dadurch frei werdenden Flächen werden für den Maisanbau oder andere Monokulturen interessant. Dies würde eine weitere Erhöhung der Grundwasserbelastung in unserer Region bedeuten. Die Vielfältigkeit und Ursprünglichkeit der hiesigen Landschaft geht verloren und eine tier-und artgerechte Weidehaltung (keine Stallhaltung) wird unter diesen Umständen nicht mehr möglich sein. Diese monotone Entwicklung wird sich auf den Tourismus unserer Region auswirken. Günter Lindeburg