Mitglieder Anmeldung
Wer ist online
Aktuell sind 452 Gäste und keine Mitglieder online |
kein Mitglied online! |
Mitgliederversammlung 2024 - save the date Der Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems e.V. läd [ ... ]
weiterlesenNiedersächsische Schaftage vom 01. - 03. August 2024 in Wüsting
In den letzten Jahren haben [ ... ]
Lehrfahrt 2024 - die Fahrt ist ausgebucht Die diesjährige Lehrfahrt geht [ ... ]
weiterlesenAktuell ist ein erheblicher Bedarf an Nachwuchskräften in der Berufsausbildung Schäfer*in festzu [ ... ]
weiterlesenNach der letzten Jungzüchter Meisterschaft in Leipzig 2019 bekamen Schafbegeisterte Kinde [ ... ]
weiterlesenTierseuchenbekämpfung; Blauzungenkrankheit (BTV); Verbringungsregelungen für Zucht- und Nutztiere [ ... ]
weiterlesen
Bei der Fahrt durch Niederbayern und den Bayerischen Wald waren die Teilnehmer angetan von der schönen abwechslungsreichen Landschaft. Auffällig war, dass an vielen Schafweiden und auch Deichen kaum Festzäune zu finden sind. Vielfach wird mit Elektroknotengittern eingezäunt und in größeren Schäfereien werden die Herden traditionell gehütet. Schaf- und Ziegenhaltung hat in Bayern eine lange Tradition. In keinem anderen Bundesland werden mehr Schafe oder Ziegen gehalten. 6.200 Betriebe halten rund 378.000 Schafe. Ähnlich wie in Niedersachsen gibt es eine große Rassevielfalt. Die Herdbuchzüchter sind in der Bayerischen Herdbuchgesellschaft organisiert. Dort gibt es mehr als 400 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 17.000 Zuchtschafen aus 40 verschiedenen Rassen. Mehr als jedes dritte Zuchtschaf in Bayern ist ein Merinolandschaf. Jeweils mehr als 1.000 Zuchtschafe gibt es noch bei den weißen und braunen Bergschafen und bei den Rassen Rhönschaf, Coburger Fuchsschaf und Waldschaf. Die Rasse Merinolandschaf hat einen asaisonalen Brunstzyklus und ist deshalb interessant für Direktvermarkter und Betriebe, die ganzjährig Schlachtlämmer vermarkten. Die Schlachtkörpereigenschaften dieser Rasse wurden in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert.
Auch im Gutshof Polting der Familie Riederer von Paar werden Merinolandschafe gehalten. Schafe kamen bereits im Jahr 1928 auf den Hof. Heute sind der gesamte Betrieb und auch der Ackerbau auf die Haltung von etwa 800 Mutterschafen ausgerichtet. Einen angestellten Schäfer hat es immer auf dem Hof gegeben und die Hüte-Flächen lagen weit entfernt am Tegernsee oder in der Nähe von München. Die betriebseigenen Flächen sind arrondiert und heute alle eingezäunt. Der vor 3 Jahren neu errichtete Stall bietet reichlich Platz, so dass nachts alle Schafe aufgestallt werden können. Im Futtermischwagen wird die Futterration vorbereitet und dann auf die Futterbänder verteilt. Verwendet werden Heu, Mais, Weizen, Erbsen, Klee und Luzerne. Bei den Muttertieren werden drei Lammungen in 2 Jahren angestrebt. Wöchentlich werden bis zu 60 Lämmer mit einem Gewicht von 42-45 kg in einem Betrieb im Nachbarort geschlachtet. Die Schlachtkörper werden in der hofeigenen Metzgerei von zwei angestellten Metzgern verarbeitet. Die Produktpalette reicht von Steak und Lammkeule bis zum Leberkäse und zum Pfefferbeißer und Lammwurz‘n. Wöchentlich werden mehr als 35 Restaurants in München mit selbst erzeugtem Lammfleisch, aber auch mit Wild und Geflügel aus der Region unter dem Markennamen Gutshof Polting beliefert. Die Vermarktung über den Hofladen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Der Gutshof Polting ist kein Biobetrieb. Nach Angaben des Betriebsleiters sind den anspruchsvollen Kunden in München der regionale Aspekt und der direkte Bezug zum Erzeuger genauso wichtig. Erfreulich ist, dass der Hofnachfolger derzeit Landwirtschaft studiert und einmal den Betrieb übernehmen möchte.
Auch der Vilstalschäfer wirbt mit dem Slogan „Natürlich; Regional“. Zum Betrieb gehören eine Herde Merinolandschafe und 110 Milchschafe der Rasse Lacaune. Die Merinolandschafe werden gehütet und zur Landschaftspflege eingesetzt. Im Sommer sind sie im Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit Isarleiten“ und auf weiteren Flächen rund um Landshut. Es wird überlegt, diesen Betriebszweig mittelfristig aufzugeben. Besser zufrieden ist man mit der Milchgewinnung, Verarbeitung und dem Verkauf von bis zu 60 verschiedenen Schafmilchprodukten. Der Verkauf im Hofladen, auf Wochenmärkten und über zwei Wiederverkäufer verläuft sehr gut. Im Rahmen einer Verkostung konnten sich die Fahrtteilnehmer von der Qualität und dem guten Geschmack überzeugen. Bereits zwei Jahre nach Übernahme des Betriebes wurden 2010 die Milchkühe abgeschafft und eine Herde Milchschafe angeschafft. Nach und nach wurden Stall, Melkstand, Käserei und Heutrocknung für die Milchschafhaltung errichtet bzw. umgebaut. Die Milchschafe bekommen nur Heu und keine Silage. Daneben werden Erbsen, Rapsschrot und Zuckerschnitzel, aber keine fertige Kraftfuttermischung verabreicht. Gute Schafe geben derzeit bis zu 380 Liter in einer Laktation. 110 Tiere können auf dem Melkstand für 24 Schafe in etwa einer Stunde gemolken werden. Als Vorteil der Rasse Lacaune wird die lange Brunstsaison und die geringe Anfälligkeit für Maedi genannt. Nachteilig ist, dass die Zitzen häufig nicht am Euterboden, sondern seitlich am Euter sitzen. Außerdem gibt es in Deutschland kaum Züchter, so dass Zuchtböcke immer aus Frankreich importiert werden müssen.
In Wurmsham wurde der Zuchtbetreib von Willi Huber besichtigt. Huber ist vielen bereits als erfolgreicher Beschicker der jährlichen Eliteauktion für Schwarzköpfige Fleischschafe bekannt. Die Jungböcke, die zum Verkauf auf der Eliteauktion im März 2017 in Cloppenburg vorgesehen sind, wogen bereits annähernd 100 kg und präsentierten sich sehr gut. Neben der Elite werden die Märkte in Ingolstadt und Osterhofen mit Zuchtböcken beschickt. Vor kurzem konnten 40 Tiere in die Slowakei exportiert werden. Die Teilnehmer waren begeistert von den extrem gut bemuskelten Mutterschafen. Ein Großteil der etwa 70 Mutterschafe befand sich im Ritt. Im Deckeinsatz war ein großrahmiger und sehr korrekter Zuchtbock des nds. Züchters Rehse. Neben den eigenen Grünlandflächen wird auch ein 1,5 ha großer Solarpark durch die Schafbeweidung gepflegt.
Der Schäfer Franz Richter hat vor langer Zeit schon mal Deichflächen an der Ems gepflegt. Seit etwa 30 Jahren bewirtschaftet er 100 ha Deich- und Vorlandflächen an der Donau im Raum Deggendorf, Moos. Die Deichflächen sind überwiegend gekoppelt, aber im Herbst wird die Herde von 500 Merinolandschafen gehütet. Hof und Stallungen liegen auf der anderen Donauseite, so dass die Donau zweimal im Jahr mit allen Mutterschafen überquert werden muss. Zum Deckeinsatz kommen Merinolandschaf –und Fleischschafböcke. Das Ablamm-Ergebnis liegt bei 150%. Ein Großteil der Schlachtlämmer wird über die Erzeugergemeinschaft vermarktet. Seine Ehefrau betreibt die Waldschänke Grieshaus – ein einladendes Gasthaus mit Biergarten in der Nähe der Isarmündung.
Das 3. Niedersächsische Landeserntedankfest wurde am Sonntag, dem 02. Oktober 2016 in Hinte unter dem Motto „Gott loben für das gute Land!“ (5. Mose 8, 10) gefeiert.
Nach dem Gottesdienst präsentierten sich acht Organisationen, Verbände und Unternehmen aus der Land- und Ernährungswirtschaft. Auch der Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems war mit einem Stand zu dem Thema „Agrodiversität und Deichsicherung“ vertreten.
Um 17 Uhr moderierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher eine Gesprächsrunde, in der Vertreter aus der Land- und Ernährungswirtschaft mit Landwirtschaftsminister Christian Meyer über die „Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft“ diskutierten. Fotogalerie
Fördermaßnahme Artenreiches Grünland
Am 17. Juni 2016 veranstalteten der Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems und der I. Oldenburgische Deichverband in Berne eine Schulung bezüglich der Fördermaßnahme artenreiches Grünland. Zunächst erläuterte die Referentin Annette Most vom NLWKN die Grundlagen.
Gefördert wird die Erhaltung von pflanzengenetisch wertvoller Grünlandvegetation. Bei der primär in Betracht kommenden Fördermaßnahme A GL 51 müssen ständig mindestens vier Kennarten aus dem niedersächsischen Katalog mit 31 Pflanzen nachgewiesen werden. Der Nachweis muss vom Antragsteller bzw. vom Landwirt erbracht werden und setzt die Kenntnis der Pflanzen voraus. Er gilt nur dann als erbracht, wenn diese Kennarten auf jeder Hälfte der längsten möglichen Gerade, die die betreffende Fläche quert und in zwei etwa gleich große Teile teilt, vorgefunden werden. Die weiteren Details können auf der Internetseite des niedersächsischen Landwirtschaft Ministers unter folgendem Link nachgesehen werden:
Ahttp://www.ml.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=34179&article_id=122454&_psmand=7
Spannend war der praktische Teil am Deich der Deichschäferei Huntebrück. Mit intensiver Suche und den geübten Augen von drei Biologen konnten ca. zehn Kennarten ermittelt und präsentiert werden. Die Schulungsteilnehmer hatten da schon mehr Mühe. Als Kampfaufgaben erwiesen sich die Unterscheidung von der Sternmiere und Hornkraut, von Kriechenden und Scharfen Hahnenfuß sowie von Weißklee und Rotklee, wenn sie nicht blühen.
Damit Landwirte sich mit der Fördermaßnahmen vertraut machen können, ist vorgesehen, dass bei den Landkreisen sogenannte Qualifizier/innen zu kostenlosen Beratung zur Verfügung stehen sollen. Beratungsinteressenten müssen sich diesbezüglich bei der Unteren Naturschutzbehörde ihres Landkreises erkundigen. Die freiberufliche Biologin Ursula Köhler-Loum (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder www.koehler-loum.de ), die diese Aufgabe im Landkreis Wesermarsch wahrnimmt und bei der Schulung mitgewirkt hat, hat sich bereit erklärt, gegen Kostenerstattung solche Beratungen auch außerhalb der Wesermarsch durchzuführen
Insgesamt 62 Schwarzkopfböcke und 49 Suffolkböcke aus jeweils 12 Landesverbänden erfüllten die Anforderungen und wurden in Kölsa aufgetrieben. Die Schwarzkopfböcke wogen durchschnittlich 130,5 kg (Spanne 109 – 160 kg) und wurden in acht Altersgruppen rangiert.
In der fünften Altersklasse stellte der Züchter Rehse aus Bad Bevensen das Ia- Tier und wurde auf dem Züchterabend mit der Silbernen Plakette des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Bei der Auktion am Folgetag wurde der Spitzenbock einem Züchter aus Sachsen-Anhalt zugeschlagen und erzielte einen hervorragenden Verkaufspreis von 2.900 €. Den Tageshöchstpreis von 6.000 € bekam der Züchter Matzat aus Thüringen für den Siegerbock der diesjährigen Eliteauktion. Der Bock konnte sich zunächst in seiner Altersklasse gegen den Sieger der diesjährigen Bundesschau Schafböcke in Berlin, danach gegen die drei weiteren Klassensieger der älteren Klassen und schließlich gegen den Siegerbock der jüngeren Klassen durchsetzen. Der Züchter von „Mister Kölsa 2016“ erhielt als höchste Auszeichnung eine Plakette des Bundesministers. Die beiden Böcke von Lange aus Garbsen erreichten in ihrer jeweiligen Altersklasse eine Ib- und Ic –Platzierung. Zusammen mit einem weiteren Halbbruder nahmen sie am Wettbewerb Bocknachzuchtsammlung teil und erzielten hier einen Ic –Preis. Der züchterische Erfolg wurde mit der bronzenen Plakette des nds. Ministers geehrt. Hervorragende zweite und dritte Plätze belegten auch Böcke der Schwarzkopfzüchter Gesterling, Jühnde, Barth, Twistringen und Sack, Salzhemmendorf. Sie wurden mit Plaketten / Urkunden der Landwirtschaftskammer ausgezeichnet. Der Verkauf der Schwarzkopfböcke verlief trotz leichtem Überstand zufriedenstellend. Der durchschnittliche Verkaufspreis betrug stolze 1260 €.
Bei den Suffolk erzielte ein korrekter, bestens bemuskelter Bock von Dreher, Halsbek eine hervorragende Ib-Platzierung. Das Tier wechselte für 900 € den Besitzer. Zusammen mit zwei Stallgefährten nahm der Bock am Wettbewerb um die beste Züchtersammlung teil und belegte auch hier den zweiten Platz. Der züchterische Erfolg wurde mit der Bronzenen Plakette des Landwirtschaftsministeriums belohnt. Die beiden schicken Jährlingsböcke von Schellin, Wesendorf, belegten beide einen Ic-Platz. Der Verkauf der Suffolkböcke verlief überraschend schleppend und zahlreiche Böcke fanden keinen neuen Besitzer. Suffolkböcke werden häufig in norddeutschen Deichschäfereien eingesetzt. Aber viele Schäfer kaufen ihren Deckbock erst kurz vor Beginn der Deckzeit im Herbst. An der Qualität der aufgetriebenen Zuchtböcke und Vielfalt der Blutlinien jedenfalls hat es in Kölsa nicht gemangelt.
Im Rahmen der Berichterstattung auf dem Züchterabend lobte Klaus Gerdes, der Zuchtleiter der niedersächsischen Schafzuchtverbände, die Qualität und das Leistungsvermögen der aufgetriebenen Zuchtböcke. Die Züchter wurden ermuntert, bei der Selektion der Jungböcke, verstärkt die Fruchtbarkeitsleistung der Bockmütter zu beachten. Seit zwei Jahren wird für verschiedene Merkmale eine bundesweite Zuchtwertschätzung durchgeführt. Durch den Einsatz von Zuchtböcken mit einem überdurchschnittlichen Zuchtwert kann der Leistungsstand einer Schafherde gezielt verbessert werden. Weitere Bilder finden Sie in unserer Fotogalerie.
Klaus Gerdes lud Züchter und Interessierte zur nächsten Schwarzkopf-/Suffolk-Eliteauktion, die am 08./09.03.2017 in der Münsterlandhalle in Cloppenburg stattfindet, ein. Klaus Gerdes