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die Heidschnucke

Die Graue Gehörnte Heidschnucke ist eine alte Landschafrasse. Sie stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von den auf Sardinien und Korsika lebenden Mufflons ab.

Ursprünglich beweidete sie den großen Lebensraum der „Heideschafe des Nordens". Dieser erstreckte sich von der Bretagne über Schottland, Norddeutschland und Skandinavien bis nach Sibirien. In Norddeutschland hat sich seit Jahrhunderten die Graue Gehörnte Heidschnucke auf den trockenen Heidestandorten des Lüneburger Raumes durchgesetzt.
Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Graue Gehörnte Heidschnucke die bedeutendste Nutztierart in dieser Region.

Die Schafbestände im Fürstentum Lüneburg zeigt folgende Tabelle:

Jahr Schafe gesamt davon Heidschnucken
1848 638.304 379.578
1902 172.651 100.500
1949 78.461 31.000
1990 40.481 17.923
2002 53.760 12.000

Der starke Rückgang der Schafhaltung ergab sich durch die Konkurrenz der Baumwolle und die mineralische Düngung auf den landwirtschaftlichen Flächen. Die Heidschnuckenbestände gingen gleichfalls drastisch zurück. Ende der 90-er Jahre des erfuhr die Rasse Graue Gehörnte Heidschnucke einen Boom. Viele kleinere Koppelschafhaltungen etablierten sich in ganz Deutschland und retteten diese Rasse vor dem Aussterben.
Nutzung früher – heute
In der Blütezeit der Heidehöfe war die Heidschnucke ein wichtiger Lieferant von Fleisch, Wolle und Dünger. Die Schäfer machten aus der äußerst robusten Wolle Bekleidung, Teppiche etc. , trugen zur Sicherstellung der Ernährung der Menschen bei und verbesserten durch ihren Dung die Fruchtbarkeit der Heideböden.
Heute wird die Wolle nicht mehr verarbeitet, sie ist zu grob. Die Fleischleistung der Tiere ist als genügsames, leichtes Landschaf sehr gering. Somit wird die Graue Gehörnte Heidschnucke als geeignete Rasse zur Landschaftspflege eingesetzt.

(Kurzinformation zur Zucht der Grauen Gehörnten Heidschnucke)

=> Link zum Download des aktuellen Zuchtprogramms des VLH!

Rassebeschreibung

Die Graue Gehörnte Heidschnucke ist ein mischwolliges Landschaf, das sich den besonderen Verhältnissen der Heidelandschaft sehr gut angepasst hat. Hüte- und Koppelhaltung sind möglich. In der klassischen Hütehaltung der Lüneburger Heide ernährt sich die Heidschnucke auf den unter Landschafts- oder Naturschutz stehenden Flächen von der jungen, wie auch holzigen Heide, der Drahtschmiele, dem Birkenaufschlag, Ginster und allen im Heidebiotop wachsenden Pflanzen. Zur bedarfs- und tiergerechten Nährstoffversorgung braucht eine unter diesen Bedingungen gehaltene Heidschnuckenherde weitere Grünlandflächen, Zwischenfrüchte und nach Möglichkeit abgeerntete Ackerflächen (Getreide, Raps, Rüben, Kartoffeln) zum Nachweiden.
Die Graue Gehörnte Heidschnucke kann auch auf Grünland in der Koppel problemlos gehalten werden. Der Kraftfutterbedarf ist in beiden Haltungsverfahren gering.
Der längliche Kopf der Mutterschafe trägt nach hinten gebogene Hörner, der der Böcke schneckenartige Hörner. Die kleinen Ohren stehen schräg aufwärts. Der Rumpf ist tief und geschlossen, die Rippe gut gewölbt, das Fundament korrekt gestellt, fein und trocken, die Klaue hart.
Die Wolle hat DE bis E/EE-Feinheit (38 - 39 Mikron). Das äußere Vlies besteht aus grobem Oberhaar, das innere Vlies aus feinerem, weichen Unterhaar. Die Lämmer werden mit schwarzer, gelockter Wolle geboren. Das Haar beginnt sich im Laufe des 1. Lebensjahres zu verfärben, und erst nach der 1. Schur stellt sich die rassetypische graue Farbe ein.
Die Brunst ist saisonal, die Erstbelegung in Hütehaltung erfolgt i. d. R. im Alter von 18 Monaten; bei nährstoffreicherem Futterangebot, insbesondere bei der Koppelhaltung, ist sie auch früher möglich.

Zuchtziel

Das Ziel ist die Züchtung eines bodenständigen, widerstandsfähigen und zur Landschaftspflege auf trockenen (leichten) Standorten besonders geeigneten Landschafes, welches über einen ausreichend großen Rahmen mit entsprechend guter Bemuskelung verfügt. Korrektes Fundament und harte Klauen sind hierfür eine zwingende Voraussetzung.
Der Schlachtkörper soll an den wertvollen Teilstücken möglichst gut ausgebildet sein und ein wildbretartiges, fettarmes, wohlschmeckendes Fleisch liefern.
Das mischwollige Vlies wird gleichmäßig ausgebildet und nicht zu hell gefärbt verlangt (als Ideal wird ein silbergraues Vlies mit schwarzem Brustlatz angesehen, Hals- und Nackenpartie sollten bis zum Widerrist ebenfalls schwarz gefärbt sein). Kopf, Beine und Schwanzbereich sollen unbewollt und schwarz behaart sein. Graues Stichelhaar ist unerwünscht.
Die Hörner sollten bei beiden Geschlechtern ausreichend weit gestellt sein, um bei Böcken ein Einwachsen der Hornschnecken in den Kopf zu vermeiden.

C. Leistungsangaben:

 
Körpergewicht
Vliesgewicht
Fruchtbarkeit
Altböcke
75 - 90 kg
4,0 kg
Jährlingsböcke
60 - 80 kg
2,5 – 3,0 kg
Mutterschafe
45 - 55 kg
1,7 – 2,5 kg
100 %
Jährlingsschafe
35 - 45 kg
1,5 kg

Die Graue Gehörnte Heidschnucke ist genetisch zu Mehrlingsgeburten befähigt und in der Lage, mehrere Lämmer aufzuziehen. Sie passt sich in ihrer Fruchtbarkeitsleistung somit ideal an die vorgegebenen Futtergrundlagen und Haltungsbedingungen an. In der Koppelhaltung werden Mehrlingsgeburten angestrebt, in der Hütehaltung sind Einlinge erwünscht.

Kurzinformation zum Zuchtziel der Grauen Gehörnten Heidschnucke

=> Link zum aktuellen Zuchtprogramm des Verbandes Lüneburger Heidschnuckenzüchter e.V.

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