Über 350 Ostfriesische Milchschafe exportiert

Bereits Ende April konnte der Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems 59 Jungschafe und einen Zuchtbock nach Russland exportieren. Vorher mussten die Tiere vier Wochen lang in einem Quarantänestall untergebracht und hinsichtlich diverser Krankheiten getestet und behandelt werden. Alles verlief erfolgreich, die Tiere konnten ihre weite Reise antreten und sind wohlbehalten im Käuferstall in der Nähe von Moskau angekommen. Bislang wurde in dem tierhaltenden Betrieb dort nur Lammfleisch/ Schaffleisch erzeugt. Mit Ostfriesischen Milchschafen will man künftig auch Schafmilch erzeugen und verarbeiten und in die Vermarktung von Schafmilchprodukten einsteigen.

Mitten in der niedersächsischen Auktionszeit Ende Juli dann wurden über 200 Mutterlämmer und 14 Lammböcke zur Verladung nach Ungarn zur EU-Sammelstelle nach Aurich geliefert. Beteiligt waren insgesamt 25 Züchter vom Landesschafzuchtverband Niedersachsen, Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems und vom Landesschaf- und Ziegenzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern. Verladen wurden dort außerdem noch einige Dorperschafe und ein Texelbock.

Der dritte Export in diesem Jahr war im November. Es wurden weitere 77 Jungschafe der Jahrgänge 2019 und 2020 IMG 0133gesammelt und zusammen mit 9 gekörten Jungböcken nach Ungarn verkauft. Somit konnten in diesem Jahr über 350 Zuchttiere der Rasse Ostfriesisches Milchschaf vermarktet werden. Alle Tiere stammen aus sanierten und maedi-unverdächtigen Beständen. Außerdem mussten alle Tiere srapieresitent sein und den Genotyp ARR/ARR aufweisen. Da ein Großteil der Zuchttierbestände von der LWK Niedersachsen als scrapieresistent anerkannt sind, mussten jetzt nur noch wenige Tiere genotypisiert werden. Vor jedem Verkauf wurde im Herdbuchprogramm Ovicap ein Katalog sämtlicher Verkaufstiere erstellt, wo alle Pedigree – und Leistungsdaten der Tiere abgebildet sind. Der Käufer konnte sich also im Vorfeld umfassend über die angebotenen Tiere im Verkaufskatalog informieren und auch gezielt Tiere auswählen. Insbesondere bei der Auswahl der Böcke wurde von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Bei allen Verkäufen hat es Rückmeldungen aus dem Empfängerland gegeben und die Tiere sind gut angekommen. Insgesamt sind die Milchschafzüchter mit dem Absatz in diesem Jahr mehr als zufrieden. Lieber würden die Milchschafzüchter ihre Tiere innerhalb Deutschlands vermarkten. Aber leider gibt es hier aufgrund fehlender Molkereien keine spezialisierten Schafmelkbetriebe.