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Die niedersächsischen Weidetierhalter demonstrierten mit Beteiligung der Schäfer am 14. Dezember vor dem Landtag, um auf die gravierenden Probleme, die durch die Ausbreitung des Wolfes entstehen hinzuweisen.

Den Landtagsabgeordneten wurde die nachfolgende Resolution überreicht:
(Bilder zur Veranstaltung in der Fotogalerie)

 

 

Stellungnahme der niedersächsischen Weidetierhalter zur Bedrohung durch den Wolf

Was geht verloren?

- Kleinbäuerliche Weidetierhaltung mit Gehegewild, Schafen und Rindern. Hier wird noch echte Weidehaltung betrieben, die Tiere laufen im Herden und Familienverband und entsprechen dem Ideal der gesellschaftlichen Forderungen nach artgerechter Tierhaltung

- Weiden sind Dauergrünland, eine riesige Anzahl von Tieren und Pflanzen zeugen noch von echter Artenvielfalt. Sind die Weidetiere weg, werden diese Weiden schnell zu intensivem Grünland mit einer stark schwindenden Anzahl von Arten der Flora & Fauna

- In Deutschland haben 60% aller vom Aussterben bedrohten Arten der Flora & Fauna ihr überwiegendes Vorkommen auf Weiden

- Mehr als 30 vom Aussterben bedrohte Haustierrassen in Niedersachsen sind Weidetiere. Diese werden in der Roten Liste mit Populationsgrößen von teilweise unter 100 Tieren geführt. Hier führt die Aufgabe oft schon eines einzelnen Betriebes zum Totalverlust der Rasse

— Weidetiere sind Teil unserer Kulturlandschaft und unserer Traditionen

— Das Leben auf dem Land, wie wir es heute kennen: Es werden keine Hofhunde mehr draußen sein, die Hofstellen von hohen Zäunen gesichert.

Die etwas andere Weihnachtsgeschichte

Es ist der 3. Advent, ein kleiner Weihnachtsmarkt mit Tannenbaumverkauf, mitten in Niedersachsen. Menschen trinken Glühwein, Familien stehen vor den kleinen Holzhütten, in denen weihnachtliche Dinge und regionale Produkte angeboten werden. Man trifft sich und klönt, sucht sich seinen Weihnachtsbaum aus. Wie in den vergangenen Jahren ist ein kleiner Stall, eine Krippe, aufgebaut.

Kinder freuen sich auf die Tiere: 2 Mulis als Esel, 3 Schafe und ein Gallowaybulle als Ochse. Doch dieses Jahr ist alles anders: Die kleine Melina fragt Ihre Mutter: „Warum ist das Schaf denn ganz alleine? Und was ist mit dem Ochsen?” Das Schaf steht verschüchtert in einer Ecke, die Box des Ochsen ist leer — alleine ein Schild mit der Aufschrift: „GalIoway-Bulle Herkules, geboren am 25. April 2016”.

Die Mutter fragt beim Züchter nach und erfährt: Die beiden Schafe sind hier auf der Weide am Dienstag vom Wolf getötet worden und Herkules ist bei meinem Kollegen auf der Weide am Freitag ein weiteres Opfer vom Wolf geworden. Tief getroffen und bestürzt, verlässt an diesem Tage sicher nicht nur die kleine Melina mit ihrer Mutter den Weihnachtsmarkt.

Die Fakten:

Galloway Bulle „Herkules" ist von seiner Kuh-Mama in der Mutterkuhherde aufgezogen worden. Weil er der „Schmuser” in der Herde war, der sich gerne streicheln und bürsten lässt, hatte ihn sein Züchter für die Teilnahme am Weihnachtsmarkt ausgesucht. Am Freitag, 9. Dez. ist er ein weiteres Opfer der Wölfe geworden. Zu diesem Zeitpunkt war er rund 8 Monate alt und wog ca. 180kg. Die

offizielle Begutachtung des Opfers vor Ort hat den Wolf eindeutig als Täter identifiziert. Fußspuren der Wölfe sind rund um die Weide zu finden.

Die beiden Schafe sind am Dienstag, 06.12. auf dem Tannenbaumbetrieb gerissen worden.

Wenn Sie weitere Details benötigen, sprechen Sie uns bitte an!

Schutz von Weidetieren vor den Wolf ist möglich, aber:

- Herdenschutzhunde: Funktionieren nur in einzelnen Betrieben und Regionen. Kosten in der Anschaffung je rund € 3000,- — 4000,-, Unterhalt per Anno ca. 1000,-. Ein Schäfer braucht pro Herde in der Regel 2 Hunde. Ein Schäfer hat bis zu 20 Herden. Die Anschaffung würde evtl. gefördert, die Unterhaltskosten sowie die Arbeit nicht. Zum Schutz der niedersächsischen Herden wären mehrere 10.000 Hunde notwendig. Die gibt es schlicht nicht einmal annähernd

- Andere Tiere wie Alpakas oder Esel: Siehe oben, sehr ähnlich. Wirkung sehr fragwürdig.

Verfügbarkeit: siehe oben

- Bleiben die Zäune. Die funktionieren, fachgerecht errichtet. Wenn wir alle niedersächsischen Weidetiere wolfssicher einzäunen wollen, durchschneiden wir die Landschaft, die Wildwechsel. Konservativ gerechnet, kostet nur das Material zum Aufrüsten der vorhandenen Weidezäune =€ 2,- per Meter — das sind 156 Millionen € für die niedersächsischen Weiden. Nicht berücksichtigt sind die Installationskosten sowie der Unterhalt dieser Zäune über viele Jahre....

Fazit + Forderungen:

Wir müssen mit der Gesellschaft den Dialog und die Diskussion darüber führen, ob wir in der nahen Zukunft noch Weidetiere in Niedersachsen haben wollen!

Wenn wir die Weidetiere nicht mehr haben wollen, brauchen wir aktuell nicht viel machen. Das regelt der Wolf. Reden müssen wir allerdings über alle Konsequenzen, die hieraus entstehen. Siehe Anfang „Was geht verloren”. Können wir uns den weiteren Artenverlust an Flora & Fauna überhaupt noch leisten? Wieviel Steuermittel müssen für staatlich organisierten Naturschutz wohl aufgebracht werden, um dies auch nur annähernd zu kompensieren?

Wenn wir ja sagen zu den Weidetieren, dann brauchen wir Antworten auf die Frage, ob wir alle Weidetiere schützen wollen und können (siehe oben) und wer diese Kosten trägt. Die Weidetierhalter können es nicht: Ein Schäfer kommt durchschnittlich noch auf einen Stundelohn von € 4,80!

Die Lösung kann nur sein, ein Gebiet für den Wolf einzuzäunen und im Rest des Landes bleibt die Weidetierhaltung erhalten.

Hannover, den 14.12.2016

Für die niedersächsischen Weidetierhalter:
Martin Holm, Mutterkuhhalter
Jürgen Göttke-Krogmann, Mutterhalter
Rudolf Michaelis, Mutterkuhhalter
Vero Heins, Schafhalter
Marc Jacholke, Mutterkuhhalter

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