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Wie viele Biogasanlagen verträgt das Land?

In Niedersachsen können aktuell 1.405 Biogasanlagen 8% des hiesigen Strombedarfs erzeugen. Bei einem dafür benötigten Flächenbedarf von 276.000 ha bzw. 10,4 % der LF sowohl für ihre Versorgung mit Gärsubstrat als auch für die Verwertung ihres Gärrestes stellt sich die Frage, ob das Land noch weitere Anlagen hergeben kann, um den Ausstieg aus der Kernenergie stemmen zu können. Denn die Flächen sind inzwischen knapp geworden und in Regionen mit gleichzeitig hoher Viehdichte erhebliche Nährstoffüberschüsse entstanden. Die Biogasanlagen konzentrieren sich auf das südliche Weser-Ems Gebiet und die Lüneburger Heide. Die höchsten Dichten nach installierter elektrischer Leistung in kW/ha LF liegen in den LK Cloppenburg und Rotenburg mit jeweils 0,6 kW/ha vor. Gunststandorte sind somit Regionen mit geringer Bodengüte, die jedoch bei den jeweiligen Betriebsgrößen und Viehbesatzstärken erhebliche Unterschiede aufweisen. Während die Betriebe in der Heide um 20 ha größer sind als in Weser-Ems, halten diese aufgrund ihrer Größennachteile doppelt so viel Vieh. Das führt u.a. dazu, dass sich der Flächenbedarf für Biogasanlagen regional ganz unterschiedlich auswirkt. Grundsätzlich wirkt sich eine NaWaRo basierte Biogasanlage auf der von ihr benötigten Fläche nährstoffneutral aus. Was zur Deckung ihres Substratbedarfs (Input) von der Fläche geerntet und dadurch an Nährstoffen entzogen wird, wird über den Gärrest (Output) auch wieder ausgeschieden und der Fläche wieder zugeführt. Daraus resultiert, dass ein Betrieb mit Viehhaltung bei zusätzlicher Biogaserzeugung einen über dem Bedarf liegenden Nährstoffanfall aufweisen wird und entsprechende Mengen an andere Betriebe abgeben muss. Aufgrund dieser Zusammenhänge haben Biogasanlagen in Veredelungsregionen besonders viel Flächenbedarf entfaltet, so dass hier eine Sättigung erreicht zu sein scheint. Aber auch in den übrigen Regionen zeichnet sich eine Ab-schwächung des Booms ab, weil die Substratkosten durch die inzwi-schen überall eingetretene Flächenverknappung stark gestiegen sind und aufgrund der erneuten Novellierung des EEG nicht mehr aufgefangen werden können. Somit scheint der Beitrag von Biogasanlagen zur Energiewende weitgehend ausgeschöpft.

R. Schütte, LWK Niedersachsen.

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