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Mit der Entscheidungsfreiheit einfacher Bauern war es im 16. Jahrhundert noch nicht weit her. Bei Strafe soll es im Jahr 1536 Herzog Ulrich von Württemberg per Dekret verboten haben, das Zaupelschaf zu halten. Zu grob war dessen Wolle, zu mager der Fleischertrag. In Bayern aber war die Schafrasse noch vor 200 Jahren sehr beliebt und weit verbreitet. über 200.000 der Tiere soll es Mitte des 19. Jahrhunderts innerhalb der bayerischen Grenzen gegeben haben, wie die Gesellschaft zu Erhaltung gefährdeter Haustierrassen (GEH) zu berichten weiß. Zaupelschafe waren anspruchslos, sehr robust, und wurden einfach mit Schweinen und Kühen auf die Weide getrieben. Seine raue, filzige Wolle wurde dem Zaupelschaf zum Verhängnis. Vor mindestens 100 Jahren ist es ausgestorben, sagt Hans Hinrich Sambraus, Professor für Verhaltenskunde und Tierhaltung an der Technischen Universität München, und zwar ersatzlos ausgestorben. Verdrängt wurde es ab etwa 1800 vom feinwolligen Merinoschaf, das sich von Spanien aus in ganz Europa verbreitete. Andere Rassen wurden in das Zaupelschaf gekreuzt, so lange, bis den Namen kaum noch jemand kannte. Wer sich heute eine Vorstellung davon machen möchte, wie das Zaupelschaf ausgesehen hat, kann dem schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren einen Besuch abstatten. Dort gibt es eine kleine Herde von Tieren, die noch das Blut des Zaupelschafs in sich tragen: Cikta-Schafe. Vor wenigen Jahren entdeckte sie der damalige Bezirkstagspräsident Schwabens in Ungarn und ließ sie in das Freilichtmuseum bringen. Vermutlich waren es schwäbische Auswanderer gewesen, die vor langer Zeit Zaupelschafe aus ihrer Heimat in die Fremde mitgenommen haben. |